Spiren-Spaziergang vom 21. Juni
Auch in diesem Jahr konnte unsere Vereinstradition, der «Spiren-Spaziergang», bei herrlichstem Wetter fortgesetzt werden. Zum vierten Mal führte Barbara Schmid eine Gruppe von rund zehn Personen zu wichtigen Mauersegler-Standorten in unserem Dorf.
Wir versammelten uns auf dem Parkplatz beim Coop im Dorfzentrum, wo Barbara uns zunächst in die faszinierende Biologie der Mauersegler einführte. Diese Vögel werden oft mit Schwalben verwechselt, sind jedoch nicht mit ihnen verwandt, sondern überraschenderweise mit Kolibris. Die Ähnlichkeit ist das Ergebnis «konvergenter Evolution», wie Barbara erklärte.
Ihren spannenden Vortrag über diese bemerkenswerten Zugvögel, die fast ihr ganzes Leben im Flug verbringen, dort sogar schlafen, sich paaren und Nistmaterial sammeln, bereicherte Barbara mit zahlreichen Bildern und Anschauungsmaterialien.
Mauersegler sind äusserst ortstreu: Nach ihrer Überwinterung im südlichen Afrika kehren sie jedes Jahr an denselben Brutplatz zurück. Um so gravirender ist deshalb der Rückgang geeigneter Nistplätze. Mauersegler nisten bevorzugt unter Giebeln oder in speziellen Nistkästen, die unter Dachvorsprüngen angebracht werden. Da jedoch immer mehr traditionelle Häuser mit Giebeldächern durch Gebäude mit Flachdächern ersetzt werden, entsteht ein ernsthaftes Problem für die Tiere.
Bereits vom Parkplatz aus konnte man ein Haus sehen, an dessen Dach Nistkästen angebracht wurden.
Unser Spaziergang führte uns weiter durch die Dorfstrasse – auch hier waren Nistkästen sichtbar – zur unteren Heslibachstrasse, wo uns als besondere Überraschung Frau Vögeli-Sturzenegger auf einer Bank sitzend erwartete. Als engagierte und begeisterte Unterstützerin der Mauersegler begleitet sie mit ihrer Familie alljährlich die Aufzucht der jungen Spire in den fünf Nistkästen, die ihr Vater einst unter dem Dach ihres Hauses installiert hatte.
Sie berichtete uns über ihre Erfahrungen mit den Spiren, unter anderem wie sie einst einen abgestürzten Mauersegler gerettet hatte, der vom Boden her nicht mehr starten konnte.
Unser Spaziergang endete beim Sekundarschulhaus. Einige der Nistplätze unter den Ziegeln waren bei grosser Hitze unbewohnbar geworden. Deswegen wurden zusätzlich Nistkästen montiert, die von den brutwilligen Jungvögeln dieser Kolonie bereits ganz genau beäugt werden.
Zum Abschluss erhielten wir einen Flyer mit vielen nützlichen Tipps – unter anderem auch dazu, wo man Hilfe findet, wenn man ein Jungtier oder einen Altvogel entdeckt, der nicht mehr auffliegen kann (Link, Link).
Wer Interesse hat, am eigenen Gebäude Nistkästen anzubringen und damit diese faszinierenden Vögel zu unterstützen, kann sich gerne bei uns melden. Wir werden versuchen, eine kompetente Beratung vor Ort zu organisieren.